Reis werfen bei der Hochzeit – Herkunft, Bedeutung und die schönsten Alternativen
Reis, Reis, Baby! Das Werfen von Reis nach der Trauung hat eine lange Tradition und soll dem frisch gebackenen Ehepaar alle guten Wünsche mit auf den Weg geben. Wir haben uns diesen Brauch einmal genauer angeschaut.
Luftballons fliegen, Freudentränen kullern, Liebesglück liegt in der Luft – einer der emotionalsten Augenblicke jeder Hochzeit ist der Auszug des Brautpaares nach der Trauung. Der Start in ein gemeinsames Leben ist ein ganz besonderer Moment, der natürlich gebührend gefeiert werden muss. Eine beliebte Tradition ist das Werfen von Reis vor der Hochzeitslocation, um die beiden Glücklichen damit buchstäblich mit guten Wünschen zu überschütten.
Doch woher kommt eigentlich dieser Hochzeitsbrauch? Ist er überhaupt noch zeitgemäß? Warum wird das Werfen von Reis vielerorts kritisch gesehen? Welche Alternativen gibt es? Wir haben diesen Ritus einmal genauer unter die Lupe genommen und nehmen Euch mit auf eine spannende Reise zwischen Tradition und Moderne.
Inhalt:
Woher kommt der Brauch, Reis zu werfen?
Der Brauch, das Brautpaar mit Reis zu bewerfen, besitzt eine vielfältige Bedeutung. Ursprünglich aus Asien stammend, symbolisiert er Glück, Reichtum und Fruchtbarkeit für das gemeinsame Leben der Frischvermählten. Die Fruchtbarkeit der Reiskörner steht dabei sinnbildlich für die Hoffnung auf eine kinderreiche Ehe. Durch das Werfen von Reis soll die Fruchtbarkeitsgöttin ein Auge auf das Brautpaar werfen, um dem Familienglück auf die Sprünge zu helfen. In einigen Regionen Asiens glaubt man zudem, dass das Werfen von Reis böse Geister abwehren und vor Unheil schützen kann.
In Europa wurden früher anstelle von Reis andere Körner wie Weizen, Gerste, Roggen oder Nüsse verwendet. Mit der Zeit setzte sich jedoch auch hierzulande das Werfen von Reis als beliebter Hochzeitsbrauch durch und ist heute in vielen Teilen der Welt zu finden. Dabei steht er nicht mehr nur für Fruchtbarkeit und Wohlstand, sondern drückt auch die Freude und guten Wünsche für das Brautpaar aus.
Warum darf man keinen Reis mehr werfen?
In den letzten 20 Jahren wurde der Brauch mehr und mehr durch andere liebevolle Glückwunschaktionen nach der Trauung ersetzt. Tatsächlich wirkt die einst beliebte Sitte mittlerweile eher aus der Zeit gefallen und ist in einigen Gemeinden sogar verboten. Und das hat gute Gründe:
6 Gründe gegen das Werfen von Reis
- Die kleinen Reiskörner lassen sich schlecht wieder zusammenfegen, vor allem wenn sie nass geworden sind
- Da sich nicht immer um eine entsprechende Reinigung seitens der Hochzeitsgesellschaft gekümmert wird, wird diese dem Standesamt- oder Kirchenpersonal überlassen, wofür Reinigungskosten berechnet werden
- Die harten Reiskörner sammeln sich in der Frisur und Kleidung des Brautpaares, was auf Fotos zu unschönen Überraschungen führen kann
- Wertvolle Lebensmittel landen auf dem Boden anstatt auf dem Teller
- Durch die Reiskörner werden verschiedene Tiere wie Mäuse, Ratten oder Tauben angelock
- Die liegen gebliebenen Reiskörner stellen eine Rutschgefahr für die Hochzeitsgäste und Passanten dar
Genau aus diesen Gründen ist das Reis Werfen vielerorts unerwünscht. Sprecht daher bitte vorab unbedingt mit Eurer jeweiligen Hochzeitslocation ab, welche Richtlinien gelten und ob das Werfen von Reis dort gestattet ist. Doch keine Bange, es gibt viele tolle Alternativen, die dem tief verwurzelten Brauch absolut gerecht werden!
Die besten Alternativen für das Werfen von Reis
Anstatt Reis zu werfen ist es mitunter viel schöner, ein Blumenmeer auf das Hochzeitspaar niederregnen zu lassen. Die großen Blütenblätter schweben langsamer zu Boden und bieten dem Fotografen die perfekte Gelegenheit, unvergessliche Momente einzufangen.
Was kann man statt Reis werfen?
- Rosenblütenblätter: Die Königin der Blumen steht für Liebe und Romantik – ein Klassiker für jede Hochzeit.
- Kräuter (getrocknet oder frisch): Lavendel, Rosmarin oder Thymian verbreiten einen angenehmen Duft und zaubern ein mediterranes Flair.
- Blütenkonfetti: Erhältlich in vielen Farben und Formen, ideal für eine farbenfrohe Hochzeit.
- Stoffblüten: Wiederverwendbar und nachhaltig für umweltbewusste Paare.
Tipp: Lasst die Blütenblätter von den Gästen in kleinen Körbchen oder Tüten verteilen. So kann jeder seinen Beitrag zu diesem besonderen Moment leisten.
Welche Alternativen gibt es außerdem?
Neben den klassischen Blütenblättern gibt es noch viele weitere kreative Alternativen zum Werfen von Reis, die Eure Hochzeit zu etwas ganz Besonderem machen:
- Seifenblasen: Eine luftig-leichte und fröhliche Alternative, die Groß und Klein begeistert.
- Blumensamen (auf der freien Wiese): Eine nachhaltige Idee, die buchstäblich Liebe wachsen lässt.
- Buntes Laub: Im Herbst eine farbenfrohe Alternative, die wunderbar zu einer rustikalen Hochzeit passt.
- Bio-Konfetti: Eine umweltfreundliche Idee, die nicht nur schick, sondern auch biologisch abbaubar ist.
Wichtig: Informiert Euch bitte vorab bei Eurer Location, welche Alternativen zum Werfen von Reis erlaubt sind.
Unser Fazit
So schön der Brauch des Reis Werfens auch ist – es gibt mittlerweile viel passendere Alternativen, um dem Hochzeitspaar alle guten Wünsche mit auf den Weg zu geben. Anstatt Reis zu werfen und damit Lebensmittel zu verschwenden, ist es eine viel bessere Idee, den Frischvermählten einfach Reis zu schenken. So können sie beim gemeinsamen Kochen auf eine kulinarische Hochzeitseise gehen und sich Eure Glückwünsche einfach auf der Zunge zergehen lassen. Mhmmmm!