Sagt’s durch die Blumen, Kinder! 7 Fragen und Antworten zu Blumenkindern bei der Hochzeit
Was ist klein, niedlich und neben dem Brautpaar der Star auf jeder Hochzeit? Nein, nicht der Malteser von Tante Heike, sondern ... Trommelwirbel ... Blumenkinder! Mit Schirm, Charme und Blütenkörbchen stehlen sie die Herzen aller Gäste und sind darüber hinaus wahre Unterhaltungskünstler. Allerdings gibt es einiges zu beachten, damit sich diese Minihelden auf Eurer Hochzeit pudelwohl fühlen.
Bestimmt habt Ihr Euch schon gedanklich den sprichwörtlich schönsten Tag Eures Lebens ausgiebig vorgestellt: Ein herzlicher Empfang, eine romantische Zeremonie, ein rauschendes Fest und ein Kleid, bei dem selbst Cinderella Freudentränen in die Augen schießen würden. Um neben all dem Glanz und Glamour noch eine Portion Charme ins Spiel zu bringen, sind Blumenkinder für viele ein unverzichtbarer Teil ihrer Traumhochzeit.
Neben Braut und Bräutigam sind sie die heimlichen Stars des Tages und erfreuen beim Streuen der Blütenblätter, dem Tragen der Schleppe und dem ausgiebigen Bohren in der Nase die ganze Hochzeitsgesellschaft. Doch woher stammt überhaupt dieser Brauch? Welche Aufgaben hat ein Blumenkind? Was hat es mit dem Streuen der Blumen auf sich? Und wer bezahlt eigentlich die ganzen Kleider? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt, damit der große Tag nicht nur für Euch, sondern für alle zu einer unvergesslichen Erinnerung wird.
Inhalt:
- Woher stammt der Brauch der Blumenkinder?
- Welche Aufgaben hat ein Blumenkind?
- Wann und wo streuen die Blumenkinder bei der Hochzeit?
- Wie viele Blumen brauchen die Blumenkinder?
- Welche Kleider für die Blumenkinder?
- Wer kauft die Kleider der Blumenkinder?
- Welche Alternativen zu Blumenkindern bei der Hochzeit gibt es?
1. Woher stammt der Brauch der Blumenkinder?
Doch fangen wir ganz am Anfang an. Die Geschichte der Blumenkinder zur Hochzeit beginnt bereits im antiken Griechenland. In der Hoffnung, dem Brautpaar damit einen reichen Kindersegen zu bescheren, liefen damals kleine Mädchen vor der Braut her und überschütteten ihren Weg mit Getreide und Kräutern. Mit Beginn der Frühen Neuzeit hatte sich dieser Brauch in Europa weiterentwickelt. Aus Getreide und Kräutern waren nun Blütenblätter geworden, die von den Blumenmädchen vom Haus der Braut bis zur Kirche verstreut wurden.
Der Überlieferung nach sollten die duftenden Blumen die Fruchtbarkeitsgöttin anlocken, um dem Babyglück von Braut und Bräutigam auf die Sprünge zu helfen. Diese Tradition hat sich bis heute bewahrt, und das Verstreuen von roten oder weißen Rosenblüten gehört für viele zu einer romantischen Hochzeitsprozession einfach dazu. Dabei schreiten längst nicht mehr nur Blumenmädchen Seite an Seite mit dem Brautpaar, sondern ebenso „Blumenjungen”. Daraus entwickelte sich schließlich der allgemeine Begriff der „Blumenkinder” (nicht zu verwechseln mit den Hippies der 1960er und 1970er Jahre!).
2. Welche Aufgaben hat ein Blumenkind?
Blumenkinder haben bei der Hochzeit vor allem eine Aufgabe: Mit gebündeltem Charme und geballter Niedlichkeit alle Anwesenden zu verzaubern. Das funktioniert am besten, wenn sie einfach Kinder sein dürfen und zu nichts gezwungen werden. Denkt bitte daran, dass die Knirpse mindestens genauso aufgeregt sein werden wie Ihr und es dabei schnell zu dem einen oder anderen Fauxpas kommen kann. Das ist überhaupt nicht schlimm und trägt zu einer lockeren und entspannten Atmosphäre bei.
Am besten ist es, wenn die Blumenkinder eine kleine Generalprobe durchlaufen und dabei alle wichtigen Schritte und Fragen geklärt werden. Außerdem sollte am Tag der Hochzeit ein fester Ansprechpartner da sein, um bei Sorgen oder Nöten zu unterstützen. Neben dem Streuen der Blumen könnten die Kinder (freiwillig!) außerdem folgende Aufgaben übernehmen:
- Programme an die Gäste verteilen
- Witzige Schilder hochhalten
- Trauringe zum Altar bringen
- Schleppe der Braut tragen
- Wedding Bubbles an die Gäste verteilen
Sprecht am besten vorab ausgiebig mit den Eltern und dem Kind ab, welche Aufgaben es sich zutraut und übernehmen möchte. Sollte es vor lauter Aufregung an Eurem großen Tag doch kalte Füße bekommen und dicke Tränen fließen, dann übernehmen einfach die anderen Drei-Käse-Hochs. Hauptsache ist, dass sich am Ende alle wohlfühlen!
3. Wann und wo streuen die Blumenkinder bei der Hochzeit?
Blumenkinder wären keine Blumenkinder ohne ihr wichtigstes Accessoire: das kleine Blumenkörbchen mit den duftenden Blütenblättern. Wann, wie und wo das Blumenstreuen stattfindet, darüber scheiden sich allerdings die Geister. In Deutschland ist es üblich, beim Auszug des Brautpaares zu streuen. In England und Amerika dagegen begleiten Blumenkinder den Einzug der Braut. Letztendlich liegt es aber in Eurem eigenen Ermessen, ob Ihr vor oder nach der Zeremonie im Blütenregen baden möchtet. Dennoch solltet Ihr vorab klären, ob das Streuen von echten Blumen an der jeweiligen Location gestattet ist.
Da farbige Blütenblätter Flecken hinterlassen können, ist bei manchen Hochzeitslocations wie Standesamt oder Kirche nur das Streuen im Außenbereich erlaubt. Wenn Ihr dennoch davon träumt, auf einem Blumenmeer zum Altar zu schreiten, dann lohnt es sich nachzufragen, ob ein Teppich ausgerollt werden darf, auf dem gestreut wird. Für den Innenbereich sind Blütenblätter aus Stoff eine tolle Alternative, da sie zum einen länger haltbar sind und zum anderen keine Flecken auf der Kleidung oder dem Boden hinterlassen.
4. Wie viele Blumen brauchen die Blumenkinder?
Das hängt vor allem davon ab, wann und wie viele Blumen gestreut werden sollen. Als Faustregel gilt, dass etwa zwei bis vier Handvoll Blütenblätter bzw. ein Korb mit einem Volumen von ein bis zwei Litern meistens ausreichend sind. Für längere Gänge ist es hilfreich, zusätzliche Blütenblätter bereitzuhalten. Falls Ihr Euch nicht ganz sicher seid, wendet Euch am besten an den Floristen Eures Vertrauens. Dort erfahrt Ihr auch, welche Blumen sich eignen und mit welchem Kostenpunkt zu rechnen ist.
Achtet bitte unbedingt darauf, dass die Blütenblätter ungiftig sind. Gerade bei kleinen Kindern landen diese oder die Finger schnell im Mund. Am besten eignen sich Rosenblütenblätter oder natürliches Blütenkonfetti. Blumen, die auch im Brautstrauß oder der Hochzeitsdeko verarbeitet wurden, sehen besonders hübsch aus.
5. Welche Kleider für die Blumenkinder?
Kleider machen Bräute – und Blumenkinder! Als einzigen Gästen ist es den Blumenmädchen gestattet, sich ähnlich wie die Braut zu kleiden. Mit Spitze, Perlen und kleinem Kopfschmuck werden aus ihnen im Handumdrehen süße Miniversionen der Braut, die einer echten Prinzessin in nichts nachstehen. Besonders harmonisch sieht es aus, wenn die Kleider auf das Farbthema der Hochzeit abgestimmt werden. „Blumenjungen” können kleine Anzüge mit festlichen Accessoires wie Krawatte, Fliege und Hosenträgern tragen.
Nun zum großen ABER: Bedenkt bitte bei aller Liebe für Märchenkleider und Prinzenoutfits unbedingt, dass Kleidung und Schuhe vor allem bequem sein sollten. Kinder stehen nicht den ganzen Tag plaudernd in der Ecke, sondern wollen spielen und sich bewegen. Daher eignen sich luftdurchlässige und locker geschnittene Textilien aus Baumwolle am besten für warme Sommertage. Tipp: Lasst den Kindern Wechselkleidung einpacken, in die sie nach dem offiziellen Teil der Hochzeit schlüpfen dürfen!
6. Wer kauft die Kleider der Blumenkinder?
Bei einem knappen Budget ist es ausreichend, lediglich die Farbe vorzugeben und die Eltern aus der vorhandenen Garderobe wählen zu lassen. Wenn die Kleider der Blumenkinder aufeinander abgestimmt sein sollen und damit Neuanschaffungen nötig werden, sollten die Kosten übernommen bzw. mit den Eltern nach der besten Lösung gesucht werden. Dezente Farben sehen sehr schick und festlich aus, wohingegen knallige Akzente einen spannenden Kontrast auf Eurer Hochzeit setzen. Wofür Ihr Euch entscheidet, ist natürlich wie immer eine Frage des Geschmacks.
7. Welche Alternativen zu Blumenkindern bei der Hochzeit gibt es?
Wenn Blumenkinder zur Hochzeit eher nicht so euer Ding sind, dann können natürlich auch gute Freunde oder Oma und Opa diesen Job übernehmen. Wer noch eine Schippe drauflegen möchte, der lässt die Trauzeugen oder Groomsmen in die Rolle der Blumenmädchen schlüpfen. Viel Spaß und gute Laune sind dabei vorprogrammiert. Der Gedanke dahinter ist, besondere Menschen in Eure Festlichkeiten mit einzubeziehen und sie mit einem kleinen Starauftritt daran teilhaben zu lassen. Ob Ihr Euch für süße kleine oder herzliche erwachsene Blumenkinder entscheidet – Hauptsache ist, dass alle Spaß haben und Ihr mit Euren Lieben den schönsten Tag des Lebens genießen könnt!
Kleiner Tipp
von Steffi:
"Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft: Nachdem die Kinder ihren großen Auftritt hatten, solltet Ihr ihnen unbedingt sagen, was sie für einen tollen Job gemacht haben! Über eine kleine Aufmerksamkeit, wie z. B. Seifenblasen oder eine süße Gaumenfreude, freuen sie sich besonders."